Schon gewusst… welcher bekannte Künstler die Kirchenfenster in Hammer gestaltet hat?
Schon gewusst? Das So simmer 1×1: Unter dieser Rubrik liefern wir euch wöchentlich Wissen für Fortgeschrittene rund um Simmerath!
Weithin leuchten die Buntglasfenster der katholischen Kirche St. Bartholomäus in Hammer. Aus Antikglas, Blei und Schwarzlot ist dort der Namensgeber der Kirche, der heilige Bartholomäus, kunstvoll abgebildet. Aber auch St. Paulus, St. Johannes der Täufer, St. Michael samt Evangelistensymbolen, St. Martin von Tours, der seinen Mantel mit einem Bettler teilt, oder St. Elisabeth von Tübingen sind in den bunten Fenstern zu erkennen. Absolut sehenswert sind auch die Darstellungen von Alpha (Christus und Johannes) und Omega (Vater und Sohn). Alle Buntglasfenster sind das Werk des Künstlers Erich Charlier aus Hammer.
Der 1924 in Kohlscheid geborene Künstler hat in der Nordeifel überall seine Spuren hinterlassen: So sind die Kreuzwegbilder, das Verkündungspult und das Tabernakel in Hammer ebenfalls sein Werk. Und auch in den Kirchen in Huppenbroich, Simmerath, Rurberg, Dedenborn, Eicherscheid und Einruhr sind Charliers berühmte Buntglasfenster zu finden.
Charlier besaß bereits als Kind künstlerisches Talent: Im zarten Alter von neun Jahren zeichnete er erste Portraits und war in späteren Jahren Meisterschüler des Aachener Professors und Glasmalers Anton Wendling. Charlier unterrichtete an katholischen Schulen in der Eifel, zuletzt in Konzen. Dass sich Erich Charlier überwiegend christlicher Kunst zuwandte, lag an einer Kriegsverletzung, die sein Augenlicht bedrohte. 1944 legte er ein Gelübde ab: Sollte er genesen, würde er sein Talent künftig unentgeltlich „zu Ehren Gottes und zur Freude der Menschen“ verwenden. Seine Gebete wurden erhört und er hielt sich zeitlebens an sein Versprechen. Zu seinen unzähligen Arbeiten gehören neben den besonderen Kirchenfenstern Entwürfe für Orden, Fahnen, Dorfwappen, Urkunden, Federzeichnungen und vieles mehr. Insgesamt schuf er rund 150 Glasmalarbeiten.
Spuren auch im Rathaus zu finden
Auch im Rathaus kann man Spuren Charliers bis heute finden: Eine Vitrine im Eingangsbereich wurde von ihm entworfen und mit archäologischen Exponaten als Dauerleihgabe bestückt. Im Jahr 2011 zeichnete der damalige Bürgermeister der Gemeinde, Karl-Heinz Hermanns, den Künstler auf dem Ehrenamtstag mit dem Ehrenpreis des Bürgermeisters aus. 2015 verstarb Erich Charlier in seiner Wahlheimat Hammer.
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