Gemeinnützigkeit, Soziales Engagement und Geselligkeit im Corona-Jahr: eine Herausforderung

Ein Jahresrückblick aus Sicht des Monschauer Lions Club Präsidenten, Gisbert Kurlfinke.

Was für ein Jahr: 2020 neigt sich dem Ende zu, so dass sich ein Rückblick aus anbietet. Wie war das Jahr? Welche Höhen und Tiefen gab es? Wird das Jahr 2020 auch noch über Corona hinaus in Erinnerung bleiben? Hierzu sammeln wir unterschiedliche Stimmen aus der Gemeinde Simmerath. Den Anfang machen wir mit einem Interview mit Gisbert Kurlfinke, aktueller Präsident des Lions Clubs Monschau. (Wenn die Corona-Situation es zulässt, werden noch weitere Interviews erfolgen.)

Was bleibt dir vom Jahr 2020 im Gedächtnis?

Natürlich das, was unser aller Leben verändert hat – Corona. Da wird alles andere relativ bedeutungslos.

Hätte dir jemand vor einem Jahr gesagt, dass wir uns heute in einem Lockdown befinden, was hättest du gesagt? 

Dem hätte ich empfohlen, einen Arzt oder Psychologen aufzusuchen!

Du bist seit Juli 2020 neuer Präsident des Lions Clubs Monschau und als solcher in der Verantwortung für Projekte und auch das Clubleben. Konntest du überhaupt schon dein Amt so ausführen, wie es unter normalen Umständen erforderlich gewesen wäre?

Normal nicht, aber der Start war ja noch ganz annehmbar. Wir haben eine Präsidentschaftsübergabe gehabt – coronabedingt statt in einer auf vier Veranstaltungen verteilt und unsere ersten Clubabende im August und September konnten tatsächlich planmäßig stattfinden.

Was hattest du dir bzw. der Lions Club Monschau für das Jahr 2020 vorgenommen? Und was konnte tatsächlich umgesetzt werden?

Ein Lions Club Präsident nimmt sich immer für „sein“ Jahr eine Menge vor. Einiges wird in „meinem“ umsetzbar sein, vieles aber wird sich nicht realisieren lassen. Aber das ist relativ unerheblich. Viel wichtiger wird sein, das soziale und wirtschaftliche Leben wieder in Schwung zu bekommen. Wenn wir es darüber hinaus schaffen, unsere sozialen Projekte weiterhin zu unterstützen, sind wir im Club schon sehr zufrieden.

Der Lions Club fördert und unterstützt gemeinnützige Projekte in der Region, aber auch Jugendarbeit und Umweltschutz. 
Was habt ihr im vergangenen Jahr erreichen können? Gab es Highlights?

Ein nicht unerheblicher Teil unserer Fördergelder floss auch in diesem Jahr wieder in unseren „Briefkasten“. Damit helfen wir unmittelbar Menschen aus der Region, die unverschuldet in finanzielle Not geraten sind. Begründete Anträge kann man schriftlich über einen der 3 Briefkästen in Monschau (am Rathaus), in Imgenbroich (an der Tafel) und in Simmerath (am Rathaus) stellen. Darüber hinaus unterstützen wir u. a. die Tafel, Kindergärten und Schulen sowie auch das ein oder andere überregionale oder internationale Projekt wie z. B. das Friedensdorf in Oberhausen.

Inwiefern hat sich Corona auf die Tätigkeiten des Lions Clubs ausgewirkt, vor allem auf die gemeinnützige Arbeit, aber auch auf das Clubleben?

Unsere größte Aktivität, die Weihnachtsverlosung, konnte wie vieles andere in diesem Jahr nicht durchgeführt werden. Aber die Menschen in der Region haben uns dennoch tapfer unterstützt. Durch die Einnahmen aus dem Adventskalender und dem gesammelten Zahngold konnten alle Projekte wie beschlossen bedient werden. Hierfür darf ich mich an dieser Stelle einmal bei all unseren Unterstützern herzlich bedanken.

Weitere Infos rund um die Projekte des Lions Clubs Monschau findet ihr hier.

Gibt es Ansätze oder Ideen, wie der Club trotzt Corona-Situation weiterhin aktiv sein kann? Stichwort Digitale Angebote? 

Der Mensch an sich ist und bleibt analog und ist nicht digital. Wir sind soziale Wesen. Das ist auch der Grund aus dem wir uns im Lions Club für soziale Projekte engagieren. Allerdings findet das persönliche Miteinander zurzeit leider seine Grenzen. So haben wir auch schon unsere letzten Mitgliederversammlungen digital durchgeführt und wie es aussieht wird auch der erste Clubabend im neuen Jahr mit Hilfe einer Online-Plattform stattfinden.

Was sind aus deiner Sicht wesentliche Herausforderungen, die der Lions Club im kommenden Jahr zu meistern hat? 

Die allergrößte Herausforderung für uns alle ist sicherlich gesund zu bleiben. Im Club gehören wir schließlich überwiegend der „Risikogruppe“ an.

Lass uns einen Ausblick wagen, was wünschst du dir für 2021?

Ich wünsche mir zwei Wunder: erstens dass das Coronavirus verschwindet und  zweitens dass Schalke in der ersten Bundesliga bleibt. 

Jetzt aber mal im Ernst: ich wünsche uns allen wieder ein möglichst normales Leben und wo notwendig einen sinnvollen, pragmatischen Umgang mit Corona.

Über den Lions Club: Ziele, Selbstverständnis und lokales Engagement

Lions Clubs International ist eine weltweite Vereinigung freier Menschen, die in freundschaftlicher Verbundenheit bereit sind, sich den gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit zu stellen und uneigennützig an ihrer Lösung mitzuwirken. Lions helfen. Ob in Kinder- und Jugendprojekten, bei der Unterstützung Sehbehinderter oder in Ländern der Dritten Welt – Lions engagieren sich ehrenamtlich für Menschen, die Hilfe brauchen. Dabei kümmern sie sich um die Mitmenschen in ihrer Nachbarschaft genauso wie um Notleidende in aller Welt. 

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