Foto @ Stephan Offermann, Annette Wüst

HERZENSSACHE – Arbeiten, wenn andere aufhören 

Was wäre die Gesellschaft ohne die Menschen, die sich auch an Feiertagen und jenseits des Alltags um das Wohl der Mitmenschen kümmern. Es gibt Berufe, oder vielmehr Berufungen, bei denen es dazu gehört, sich auch über den Arbeitsalltag für die Sache zu engagieren. Wir stellen zwei beeindruckende Beispiele vor, die zeigen, dass Arbeiten mehr als nur ein Beruf ist. 

Stephan Offermann, Berufsfeuerwehrmann der Stadt Aachen

„Es ist meinen Kollegen und mir eine Herzensangelegenheit und eine Ehre zugleich für rund 560.000 Einwohner der StädteRegion Aachen 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr über die 112 erreichbar zu sein. Wir arbeiten an Heiligabend ebenso wie an Silvester, zu Ostern oder Rosenmontag.

Ich bin – wie rund 450 Kollegen – Berufsfeuerwehrmann der Stadt Aachen. Wenn man sich für diesen Beruf entscheidet, muss man sich im Klaren darüber sein, dass man nicht einfach den Stift fallen lassen kann, wenn die Uhr 17:00 Uhr schlägt. Wir stellen den Rettungsdienst (und somit die notärztliche Versorgung) sowie den Feuerschutz für die Stadt Aachen sicher. Wir sind Brandmeister, Notfallsanitäter, Rettungssanitäter, Leitstellendisponenten und einiges mehr und arbeiten leider in der Regel dann, wenn Menschen und/oder Tiere in Not sind. Die Hintergründe, Einsatzorte oder Einsatzzeiten, das Ausmaß und die Schwere von Unglücken sind immer anders und selten vorher ersichtlich. Aktuell bin ich als Leitstellendisponent eingesetzt und die erste Stimme für Menschen in Not. Dessen sind wir uns bei der Berufsfeuerwehr Aachen bewusst – rund um die Uhr. Wir greifen Hand in Hand und müssen uns bei der Bearbeitung von Not- und Brandfällen oder allen anderen Unglücken blind aufeinander verlassen können.

Wichtig ist uns, dass wir uns als Team – trotz oft dramatischer Einsätze – nicht aus den Augen verlieren, dass wir aufbauende Worte für den Kollegen oder die Kollegin haben.

Wir verbringen viel Zeit miteinander, natürlich auch viele Feiertage. Doch nimmt die Wachmannschaft gemeinsam mit den Dienstplangestaltern Rücksicht auf Familien mit Kindern. Am Ende kann man natürlich nicht alle Kollegen zu 100 % zufrieden stellen, doch sind wir nah dran 😅

In diesem Sinne freue ich mich auf den Jahreswechsel in der Leitstelle! Gott zu Ehr, dem nächsten zu Ehr!“ 

„In diesem Sinne freue ich mich auf den Jahreswechsel in der Leitstelle! Gott zu Ehr, dem nächsten zu Ehr!“ (Stephan Offermann, Berufsfeuerwehrmann der Stadt Aachen)

Pastor Michael Stoffels, GdG Selige Helena Simmerath

„Für mich ist es tiefe Überzeugung und auch mein Glaube, weshalb ich meine Aufgabe am Dienst an den Menschen sehe. Dieser Dienst hat natürlich keinen Feierabend, und gerade an den Feiertagen, Weihnachten noch mehr als Ostern. Vielleicht spüren die Menschen da mehr, wo die Defizite im Leben sind und wollen mit einem reden. Meine Türen stehen an 365 Tagen im Jahr immer offen. Wobei auch jeder Tag anders ist. Mal ist es ruhig, mal geht es schon morgens los. Als Pastor bin ich permanent ansprechbar, für mich ist das der selbstverständlich. Das Schöne und auch Erfüllende für mich ist, dass es bei mir alles ineinander übergeht: Arbeit, Freizeit, Glaube. Ich bin überzeugt, dass ich durch den Dienst an den Menschen, im direkten Austausch aber auch natürlich auch im Gebet, etwas Gutes für die Menschen tun kann. 

„Trotz allem, bin ich auch nur ein Mensch und habe auch gerne Feierabend,“ sagt Pastor Stoffels mit einem Augenzwinkern.

Die Feiertage und vor allem das anstehende Weihnachtsfest sind für mich auch immer etwas ganz Besonderes: gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, nochmal an die Grundfesten unseres Glaubens zu erinnern, wonach der Mensch in Frieden leben soll und sich der Kostbarkeit des Lebens bewusst sein soll. Das zu vermitteln, ist meine Motivation.“  

 

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