Foto @ FrankWiesen

Frank Wiesen: Business Fotograf, Musiker und Einruhrer 

Bodenständig, weltoffen und heimatverbunden – so lässt sich der Berufsmusiker und Business Fotograf Frank Wiesen beschreiben. Als Trompeter spielte er mit Musikgrößen wie Anastacia, Heino, Cliff Richard, Dionne Warwick, Brings oder der WDR-Big Band. Als Businessfotograf hilft er Unternehmen und Selbstständigen dabei, ihre Sichtbarkeit zu verbessern. Dabei setzt er mit seinem künstlerischen Blick die Merkmale in Szene, die ein Unternehmen einzigartig und besonders machen. Was ihn dabei antreibt, welche Projekte er macht und was ihn auf seinem Weg bisher geprägt hat, darüber sprechen wir im Interview.  

Vom passionierten Berufsmusiker zum Business Fotografen. Wie kommt es dazu?

Die Pandemie hat die Musikszene damals komplett in Schockstarre versetzt. Meine Lebensgefährtin und ich haben der Großstadt den Rücken gekehrt und sind zurück in mein Elternhaus in die Eifel gezogen. Da die Musik lange ruhte, habe ich mir mit der Fotografie ein zweites Standbein aufgebaut.  

Was genau bietest du als Business Fotograf an?

In erster Linie konzentriere ich mich auf professionelle Business Fotos. Dabei geht es mir um ganzheitliche Konzepte. Ich halte nicht nur Szenen fest, sondern erzähle Geschichten, um die Kunden der Unternehmen emotional anzusprechen. 
Foto @FrankWiesen

Wer zählt zu deinen Kunden?

Ganz unterschiedlich: das geht vom Musiker, der CDs aufnimmt und ein Coverbild benötigt über den WDR, wo ich die Big Band seit 3 Jahren fotografiere. Weiter arbeite ich mittlerweile für zahlreiche Betriebe in der Region. Vom Selbstständigen bis zu großen Unternehmen, von wenig bekannt bis zum Hidden Champion, darf ich zu meinen Kunden zählen.

WDR Big Band Köln, Foto @FrankWiesen

Was ist dir bei deiner Arbeit wichtig? 

Herzblut. Ich möchte mit Leuten arbeiten, die von ihrer Sache begeistert sind. Mit den Fotos transportiere ich diese Begeisterung und baue so eine emotionale Bindung auf, weshalb Kunden gerade bei dem Unternehmen kaufen sollen. Der Wert von Bildern ist unglaublich wichtig geworden. 

Natürlich gibt es auch das schnelle Foto, Passbilder o.ä. Das ist nicht mein Fokus. Hier arbeite ich mit den lokalen Kollegen zusammen, die darauf spezialisiert sind. 

Gibt es derzeit ein Projekt, das dir besonders am Herzen liegt?

Ja, ich arbeite gerade u.a. daran, alte Handwerksberufe vorzustellen. Dabei stehen alte Handwerksbetriebe im Vordergrund, die immer noch oder wieder in der Eifel betrieben werden. So dokumentiere ich u.a. einen Schuhmacher dabei, wie Schuhe entstehen, den genannten Orgelbauer beim Bau einer Orgel. Das Ganze ist ein non-profit Projekt, das aber in Form eines Bildbandes herausgegeben werden soll.   

Schuhatelier Franky Wilden, Foto @FrankWiesen
Orgelbau Weimbs, Foto @FrankWiesen

Als was bezeichnest du dich – Musiker, Künstler, Fotograf?

Schwierig. Als Künstler habe ich mich nie gesehen, auch bei der Musik nicht. Das war für mich immer ein Job, den ich mit sehr viel Herzblut machte, aber nichts anderes. Ich würde sagen, ich bin offen für andere Dinge und verfolge alles mit Leidenschaft. Am Ende würde ich evtl. sagen am ehesten ein „pragmatischer Opportunist“. 

Jetzt müssen wir doch über dein Leben als Berufsmusiker sprechen. Was war dein absolutes Highlight als Musiker, was hat dich am meisten geprägt? 

Mein erster Auftritt mit den Bläck Fööss. Die habe ich als Kind mit meinen Eltern gehört. Meine Eltern haben meinen musikalischen Werdegang extrem gefördert. Dass dies am Ende aber in einem Musikstudium mündete, war nicht so ganz in Ihrem Sinne. Aber ab dem Zeitpunkt, als ich mit den Black Fööss gespielt hab, war es für sie ok, weil sie da eine Verbindung hatten. 

Nachher war es natürlich unglaublich, mit der WDR Big Band zu spielen, die schon mehrere Grammys gewonnen hat oder mit Marceo Parker. Wenn man dann neben einem Idol steht und zusammen Musik macht, das ist etwas ganz Besonderes. Auch mit Heino auf Tour zu sein, war einfach toll. 

Was vermisst du an dem Musikerdasein?

Freundschaften. In Musikerkreisen sind alle miteinander befreundet. Gerade in Corona-Zeiten war das echt ein Problem, dass dein Freundeskreis sich aus Kollegen zusammensetzt, die du dann einfach nicht mehr siehst. Das ist zum Glück jetzt vorbei. 

Wir war für dich der Rückzug in die Eifel?

Es war tatsächlich ein Nachhause-Kommen. Die Leute haben uns mit offenen Armen empfangen und sich gefreut, dass wir wieder da sind. Seit 3 Jahren fühlen wir uns hier sehr wohl und genießen die Vorzüge der Eifel. Ob es die letzte Station ist, weiß ich nicht. Aber auf jeden Fall ist es ein Durchatmen und Kraftschöpfen für neue Sachen.  

Was schätzt du an der Eifel?

An der Eifel schätze ich die Verbindlichkeit und Loyalität der Menschen. Auch wenn man vielleicht ein Weilchen braucht, um warm zu werden, das Ehrliche, Herzliche und Langfristige schätze ich hier sehr. 

Wie schätzt du die Kreativszene hier ein?

Unterschätzt.

…weil?

Es gibt hier viele Leute, von denen man nicht weiß, was sie Kreatives machen. Handwerker, Musiker und viele andere. Übrigens auch ein Merkmal für den Eifler: Man weiß, was man kann, aber erzählt es kaum. Man müsste vielmehr das Potential, das wir hier haben, aufarbeiten und nutzen. 

Welche Pläne hast du für die Zukunft? Anastacia zum Rursee in Flammen Fest? 

Nein, das nicht. In der Musik habe ich seit 25 Jahren mein festes Netzwerk, aber mein Plan für die Zukunft ist es natürlich als Business Fotograf hier weiter Fuß fassen, interessante Leute kennenlernen und meinen Beitrag dazu leisten, dass die Eifel ihr verstaubtes Image loswird. 

Kontakt:
Frank Wiesen
www.frankwiesenphoto.com

Vielen Dank für das Gespräch!

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