
Landleben oder BErufliche Erfüllung?
Entdecke die Möglichkeit von beruflicher Erfüllung UND Lebensqualität. Markus Wimmer lebt seinen Traum in Dedenborn.

Von einem der in die Ferne zog, um dann seinen Traum von Beruf und Leben auf dem Land in der Heimat zu leben: Markus Wimmer ist ein Beispiel dafür, wie es vielen der „mittelalten“ Generation ergeht: er hat viel erlebt, eine gute Ausbildung, berufliche Erfahrungen in der Großstadt und sich dann darauf besonnen, was er wirklich will. 2013 gründete er das Rurtonstudio in Dedenborn und hat sich damit seinen Traum vom Leben auf dem Land und gleichzeitiger beruflicher Erfüllung verwirklicht. In unserem Interview sprechen wir mit Markus Wimmer über beruflichen Erfolg und das Leben auf dem Dorf.
Von außen betrachtet lebst du das perfekte und vor allem selbstbestimmte Leben: ein Traum zwischen beruflicher Erfüllung und Landleben. Wie siehst du das?

Das ist definitiv so. Das war auch der Beweggrund für mich und meine Frau, wieder in die Eifel zurückzukommen. Wir sind beide gebürtig aus Dedenborn und waren insgesamt 10 Jahre in Köln. Als das Thema Familiengründung aufkam sind wir ein Jahr durch Köln gezogen, um eine entsprechende Wohnung zu finden. Keine Chance. Eine Kombination aus utopischen Mieten und auch keinem Wohnangebot. Daher haben wir uns entschieden, wieder zurück aufs Land zu ziehen. Als Paar ist die Stadt super, aber mit Kindern ist das Leben auf dem Land Freiheit pur.
Was bedeutet das Landleben für euch beruflich?
Meine Frau ist bis vor 5 Jahren tatsächlich noch jeden Tag nach Köln zur Arbeit gependelt: 3,5h-4h Fahrt. Das war wirklich verrückt. Aber das war es uns wert: tagsüber das Geschäftige der Großstadt, abends Entspannen auf der Terrasse in der Natur. Heute arbeitet sie ausschließlich im Homeoffice, auch ohne Corona. Und ich habe mein Tonstudio direkt im Haus, so dass ich hier meine Projekte wunderbar von zu Hause aus steuern kann.
Was ist es, dass du hier gesucht und offenbar auch gefunden hast, was du in Köln vorher nicht hattest?
Dedenborn ist das komplette Gegenteil zu einer Stadt wie Köln. Und das finde ich gut. Ich schätze den Dorfcharakter gerade als Familienvater sehr. Wir haben uns bewusst für ein Leben auf dem Dorf entschieden. Für uns ist es klar, dass hier nichts ist, kein Supermarkt. Also wenn Land, dann richtig Land.
Klar, mit Anfang 20 wird einem das hier alles zu klein und zu eng. Aber irgendwann kommt der Punkt, da lernt man das Dorfleben wieder zu schätzen.
Ich kann mir durchaus vorstellen, irgendwann wieder in die Stadt zu ziehen. Aber jetzt ist es der beste Ort für mich: beruflich und privat mit Familie.
Worin liegt für dich die Faszination Eifel?
Viele Leute aus dem Umkreis Köln, Düsseldorf entdecken die Landschaft hier, und das nicht erst seit Corona. Hauptanziehungspunkt ist sicherlich der Rursee. Jeder, der zum ersten Mal hier zu Besuch ist, ist begeistert von der Natur, der Landschaft und auch dem Angebot. Sicher gibt es dabei auch noch Lücken, aber die Leute fühlen sich hier sehr wohl.
Ein Schwerpunkt deines Tonstudios „Rurton“ liegt in der Audioproduktion für Schul- und Lehrbücher. Was genau machst du da?
Ich arbeite viel mit Verlagen zusammen, vor allem dem Klett Verlag. Dabei biete ich als Dienstleister alles rund um Songproduktion, die Vertonung von Hörspielen oder auch Sprecheraufnahmen an. Dabei betreue ich die Produktionen technisch und inhaltlich. Wenn etwas vertont wird, organisiere ich die Sprecher und die Vertonung. Wenn ein Schulsong zur Vermittlung bestimmter Themen benötigt wird, dann schreibe und produziere ich den Song. Manchmal sind es Einzelaufnahmen, manchmal ganze Serien.
Gibt es ein Lieblingsprojekt?
Ja auf jeden Fall: „Come In“ vom Klett Verlag damit hat alles angefangen. Das ist eine komplette Serie für Grundschulen. Daran bin ich von Beginn an beteiligt und wir arbeiten gerade an der Neuauflage. Spannendes Projekt, das von Bundesland zu Bundesland je nach Bildungsvorgaben unterschiedlich angepasst wird.
Und ganz aktuell bin ich dabei, einen eigenen produzierenden Musikverlag bzw. ein Musiklabel zu gründen. Hierzu habe ich mich mit fünf freien Teamkollegen zusammengetan und produziere Songs für Interpreten, die es entweder schon gibt, oder die wir dann noch suchen. Einen Namen für das Label müssen wir auch erst noch finden.
Was bist du denn? Musiker, Techniker?
Ich bin tatsächlich Techniker, habe zwar musikalisches Verständnis, bin aber Techniker. Der Rest ist mein Geschick für das ganz Organisieren drum herum.
Und hier fragen sich die Nachbarn auf dem Dorf „Was macht der da eigentlich in seinem Keller?“
Ja, so richtig wissen die wenigsten hier, was ich mache und trotzdem akzeptieren das alle.
Kontakt
Mehr Infos rund um Markus Wimmer, das Tonstudio Rurton und Projekte finden Sie hier:
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Wir stellen vor: die Simmerather Machergeschichten. Machen. Voranbringen. Entwickeln. Dinge anpacken, etwas um jeden Preis erreich wollen, Risiken eingehen und das alles mit Leidenschaft und Herzblut für die eigene Sache. Das ist es, was Macher ausmacht. Dafür müssen wir nicht in die Ferne schauen. Sondern direkt vor unserer Tür gibt es beeindruckende Geschichten von Unternehmerinnen und Unternehmern, die einen wichtigen Teil unserer lokalen Wirtschaft bilden.
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