Der Wanderweg Nr. 31 führt durch das idyllische obere Kalltal.

Wandertipp: „Kalltalsperre & Lönsfelsen, Nr. 31“

Heute bin ich extra früh aufgestanden, denn ich habe mir mit dem 13,5 kilometerlangen Rundwanderweg Nummer 31 „Kalltalsperre und Lönsfelsen“ eine etwas längere Wanderung vorgenommen. Von Simmerath aus geht es einmal um die idyllisch gelegene Kalltalsperre bei Lammersdorf, durch das obere Kalltal und wieder zurück. Insgesamt gilt es Aufstiege mit 112 Höhenmetern und Abstiege mit 159 Höhenmetern zu bewältigen.

Ich parke mein Auto in Simmerath am Bushof und starte von da aus Richtung Rollesbroich. Nachdem ich den Einkaufsort Simmerath verlassen habe, geht es durch das obere Kalltal Richtung Talsperre. Die Sonne scheint durch die Bäume und eine leichte Brise lässt die Blätter tanzen. Unterwegs komme ich an einem Mühlstein und einem kleinen Kreuz vorbei. Früher stand hier etwas abseits des Weges Mathars Mühle. Diese Mühle mitsamt Wohnhaus, Stall und Scheune wurde erstmals 1516 urkundlich erwähnt. Sie gehörte zu den sogenannten Bannmühlen, deren Ursprung im 12 Jahrhundert liegt. Damals wurde das grundherrliche Gewerbebannrecht eingeführt, das den Grundherren das alleinige Recht zum Bau und Betreiben einer Mühle zusicherte und die Menschen in den umliegenden Regionen zwang, ihr Getreide dort mahlen zu lassen. Als 1955 mit Josef Mathar der letzte Müller starb, verfiel der Komplex und wurde 1970 abgerissen. Nur das Kreuz und der Mühlstein mit seinen tiefen Rillen erinnern noch an diese Zeit und die unzähligen Körner, die dort zerrieben wurden.

An Mathars Mühle erinnern nur noch das Kreuz und der Mühlstein.

Ich folge dem Weg weiter und merke, dass das Rauschen der Kall und ihren Nebenbächen immer lauter wird. Eigentlich auch kein Wunder, denn ich befinde mich mitten im Trinkwassereinzugsgebiet. Hier fließen die Kall, der Kelzerbach und weitere kleinere Bäche in die Talsperre. Über den 6,2 kilometerlangen Kallstollen wird das Rohwasser seit 1936 zur Trinkwasseraufbereitungsanlage an der Dreilägerbachtalsperre in Roetgen geleitet. Diese versorgt die Haushalte der Stadt Aachen, der nördlichen StädteRegion Aachen und des Kreises Heinsberg mit Trinkwasser. An der Kalltalsperre sind einige Schaukästen und Bauteile zu bewundern, die das komplexe Prinzip der Trinkwassergewinnung beschreiben.

Ich umrunde die Kalltalsperre und erfreue mich an der idyllischen Natur, den wilden bunten Blumen und dem melodischen Vogelgezwitscher. Hier gibt es auch eine Art wilden Wasserspielplatz, der an einem sonnigen Tag wie diesem natürlich fest in Kinderhand ist.

Jetzt führt mich mein Weg Richtung Witzerath zum Lönsfelsen. Der Weg verläuft teilweise unmittelbar entlang der L12 zwischen Lammersdorf und Witzerath. Diese Strecke kenne ich gut, denn hier fahre ich oft mit dem Auto vorbei. Ein Felsen wäre mir doch mit Sicherheit schon lange aufgefallen… „Wo in aller Welt soll denn hier der Lönsfelsen sein?“, frage ich mich noch verwundert, als vor mir plötzlich die Steintafel des Heimatdichters und Naturfreunds Hermann Löns auftaucht. Löns, der von 1866 bis 1914 lebte, hatte sich in die Landschaft des Hohen Venns verliebt und seine Liebe mit einer vielschichtigen Schilderung einer Balzjagd literarisch verewigt. Zum Dank wurde der Felsen am Leykopp nach ihm benannt.

Nach einem kurzen Schwenk durch den Ort Witzerath führt mich mein Weg wieder Richtung Simmerath. Nur noch ein letzter Anstieg und dann komme ich nach ca. vier Stunden müde und erschöpft aber mit vielen schönen Eindrücken im Gepäck wieder am Bushof an.

Routenprofil:

Markierung: 31
Strecke: 13,5 km
Dauer: ca. 4 Std.
Aufstieg: 112 hm, Abstieg: 159 hm
Empfohlener Startpunkt: Bushof, Simmerath

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